Die 7 Weltwunder gibt es inzwischen dreimal, einmal als die 7 Weltwunder der Antike, als die 7 neuen Weltwunder und zuletzt als die im Internet und per Telefon gewählten 7 Naturwunder der Welt. Daneben existieren eine ganze Reihe anderer Listen mit Weltwundern, nicht zu verwechseln mit dem Welterbe der UNESCO, das auf Basis der Vorschläge der Mitgliedstaaten laufend erweitert wird. Während die Liste der 7 Weltwunder keinerlei Verpflichtungen auslösen, bringt eine Aufnahme in die Listen der UNESCO eine Menge Auflagen mit sich.
7 Weltwunder der Antike | 7 Neue Weltwunder | 7 Weltwunder der modernen Welt | 7 Weltwunder der Natur |
Gizeh Pyramiden von Ricardo Liberato (CC-BY-SA 2.0) via Wikimedia Commons
Die 7 Weltwunder nach Antipatros von Sidon
Bis zur Wahl der 7 neuen Weltwunder im Jahre 2007 - ausgerufen durch Bernard Weber (Stiftung New 7 Wonders) - war der Schriftsteller Antipatros von Sidon der letzte, der mit seiner Liste der 7 Weltwunder eine Art antiken Reiseführer mit den schönsten Orten rund um das Mittelmeer und Vorderasien zusammenstellte. Dies war im 2. Jahrhundert v. Chr. - also lange vor unserer Zeit. Deshalb spricht man heute auch von den 7 Weltwundern der Antike, von denen nur die Pyramiden von Gizeh in Ägypten den Lauf der Zeit überlebt haben.
Welterbe der UNESCO
Man darf die 7 Weltwunder der Antike und die 7 neuen Weltwunder jedoch nicht verwechseln mit der Liste der UNESCO zum Welterbe, das nach Ansicht der UNESCO so einzigartig ist und eine besondere Symbolkraft für unsere Welt und Menschheit besitzt, daß es mit dem Titel Weltkulturerbe oder Weltnaturerbe ausgezeichnet wird. Die UNESCO agiert hierbei auf Basis der Welterbekonvention aus dem Jahre 1972, die knapp 200 Staaten dieser Welt ratifiziert haben. Die Mitgliedstaaten haben sich darin verpflichtet, daß die aufgenommenen Stätten unter besonderen Schutz gestellt werden und in ihrem Zustand zu erhalten sind. Weitere Kategorien des UNESCO Welterbe sind das Weltdokumentenerbe und das Immaterielle Welterbe, das u.a. besondere Ausdrucksformen der Kunst und des Handwerks schützt. Während die UNESCO-Listen aus staatlichen Entscheidungen hervorgegangen sind, wurden die 7 Weltwunder der Antike und die 7 neuen Weltwunder von den Menschen selbst ausgewählt, die nachfolgenden 7 Weltwunder der Antike sogar nur von einem Einzelnen:
7 Weltwunder der Antike
- Pyramiden von Gizeh,
- Die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon,
- Artemis-Tempel in Ephesos,
- Standbild des Zeus zu Olympia,
- Mausoleum von Halikarnassos,
- Koloss von Rhodos in Griechenland und
- Leuchtturm auf Pharos vor Alexandria.
Da die 7 Weltwunder der Antike - mit Ausnahme der Pyramiden von Gizeh - heute nicht mehr existieren, haben sie ihre ursprüngliche touristische Bedeutung verloren. Ganz anders die Liste der 7 neuen Weltwunder, die 2007 nach einer weltweiten Wahl im Internet der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt wurden. Inititator dieser Wahl der 7 neuen Weltwunder war die Stiftung New 7 Wonders, die von dem Schweizer Bernhard Weber ins Leben gerufen wurde. Zur Auswahl standen zunächst 200 Gebäude und Monumente, die in einer ersten Vorentscheidung auf eine Liste mit 77 Stätten reduziert wurde, aus der eine Jury mit sieben anerkannten Architekten 21 Finalisten auswählte. Im Ergebnis haben sich rund 90 Millionen Menschen für die folgenden 7 neuen Weltwunder entschieden:
7 Neue Weltwunder
- Mayastadt Chichen Itza auf der Halbinsel Yucatán, Mexico;
- Große Mauer in China;
- Erlöserstatue Christo Redentor in Rio de Janeiro, Brasilien;
- Kolosseum in Rom, Italien;
- Inkastadt Machu Picchu in den Anden, Peru;
- Felsenstadt Petra, Jordanien;
- Taj Mahal, Indien.
Taj Mahal in Indien von ndj5 (CC-BY-NC 2.0) via flickr.com
Weitere Finalisten für die 7 Neuen Weltwunder
Unter den weiteren Finalisten zur Wahl der Neuen 7 Weltwunder befanden sich die folgenden Bauwerke: Akropolis in Griechenlands Hauptstadt Athen, Alhambra in der andalusischen Stadt Granada, Tempelanlage Angkor bei Siem Reap in Kambodscha, Eiffelturm in Frankreichs Hauptstadt Paris, Freiheitsstatue in New York City, Hagia Sophia in Istanbul, Tempelanlage Kiyomizu Dera in der japanischen Metropole Kyoto, Kreml in Moskau, Schloß Neuschwanstein im Allgäu, Steinfiguren auf den Osterinseln in Chile, Pyramiden in Ägypten, Steinkreise von Stonehenge in England, Sydney Oper in Australien und die Karawanenstadt Timbuktu im heutigen Mali.
7 Weltwunder der modernen Welt
Zahlreiche weitere Organisationen und Autoren fühlten sich durch die Liste der 7 Weltwunder der Antike ebenfalls animiert, Listen mit neuen Weltwundern dieser Welt zu erstellen, darunter auch die Liste der "Seven wonders of the modern world", die im Jahre 1995 von der American Society of Civil Engineers aufgestellt wurde. Darin enthalten sind folgende architektonische Meisterleistungen der modernen Welt, die bis zur Erstellung der Liste fertiggestellt wurden:
- CN Tower (Toronto, Kanada),
- Deltawerke (Niederlande),
- Empire State Building (New York City, USA),
- Euro-Tunnel (Ärmelkanal, Frankreich/Großbritannien),
- Golden Gate Bridge (San Francisco, USA),
- Itaipu-Staudamm (Brasilien/Paraguay) und
- Panamakanal (Panama)
Inzwischen ist die Liste der 7 Weltwunder der modernen Welt schon etwas veraltet, da gerade im Bereich der Architektur und Ingenieurskunst ganz neue Höchstleistungen erreicht wurden, die sich anhand der Liste der höchsten Gebäude der Welt bestens ermessen lässt.
7 Weltwunder der Natur
Auch die Stiftung New 7 Wonders war erneut tätig und rief weltweit zu einer Abstimmung über die 7 Weltwunder der Natur auf, deren Ergebnis am 11.11.2011 bekanntgegeben wurde:
- Tafelberg vor Kapstadt in Südafrika,
- Amazonas in Südamerika,
- Iguazu Wasserfälle zwischen Argentinien und Brasilien,
- Puerto Princesa Subterranean River National Park auf den Phillipinen,
- Vulkaninsel Puerto Jejudo in Südkorea,
- Nationalpark und Insel Komodo in Indonesien und
- Halong-Bucht in Vietnam.
Der Tafelberg bei Kapstadt in Südafrika von Helga Seidel via Wikimedia Commons
Zur Auswahl standen 28 einzigartige Landschaften und Regionen rund um den Globus, darunter auch der Angel Wasserfall in Venezuela, die Fundy Bucht in Kanada, der Schwarzwald in Deutschland, die Bu Tinah Insel in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die Klippen von Moher in Irland, Totes Meer zwischen Israel, Jordanien und Palastina, El Yunque in Puerto Rico, die Galápagos Inseln in Ecuador, der Grand Canyon in den USA, Großes Barrier-Riff zwischen Australien und Papua-Neuguinea, die Jeita-Grotte im Libanon, der Kilimanjaro in Tansania, die Inseln der Malediven, die Masurische Seenplatte in Polen, das Matterhorn zwischen Italien und der Schweiz, Milford Sound in Neuseeland, die Schlammvulkane in Aserbaidschan, Sundarbans zwischen Bangladesch und Indien, Uluru in Australien, der Vulkan Vesuv in Italien und die Bergkette Yushan auf Taiwan.
