Die schönsten Orte und Städte in Ligurien sind mit Ausnahme der Provinzhauptstadt und Hafenstadt Genua meist kleine, beschauliche Städte oder Ortschaften an der Ligurischen Küste. Die größte Stadt Liguriens mit den meisten Sehenswürdigkeiten ist die Hafenstadt Genua im Zentrum der Region, gleichzeitig ideraler Ausgangspunkte für Tagesausflüge in einer der schönsten Regionen Italiens.
Genua | La Spezia | Sestri Levante | Rapallo | Savona | Finale Ligure | Albenga und Alassio | Imperia | Sanremo |
Genua
Genua ist nicht nur die Hauptstadt und das wirtschaftliche Zentrum Liguriens, sondern auch eine der wichtigsten Hafenstädte ganz Italiens. Als solche hat sie nach wie vor, aber völlig zu Unrecht den Ruf einer lauten, dreckigen und hässlichen Hafenstadt. Anders als das vorschnelle Urteil über Genua gibt es hier für Touristen und Urlauber eine Menge zu sehen und zu genießen. Die große und glamouröse Blütezeit der einstigen Seemacht Genua ist zwar in der Tat schon eine ganze Weile her, aber trotzdem gibt es in der "nicht ganz so lieblichen" Hafenstadt einige schöne Dinge und Sehenswürdigkeiten zu entdecken, insbesondere in den Vorstädten Genuas und in der näheren Umgebung. Jahrhundertelang dominierte Genua dank seines Naturhafens und seiner strategisch günstigen Lage den Seehandel weit über das Mittelmeer hinaus, immer im Wettstreit mit Venedig. Der schleichende Niedergang der einst so stolzen Seerepublik Genua mit ihren herrlichen Patrizierhäusern in der Altstadt konnte erst mit der Ernennung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2004 richtig beendet werden. Inzwischen sind nicht nur die historischen Paläste rund um die Via Garibaldi vollständig restauriert und in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Auch der Hafen Genuas ist zu einem riesigen Vergnügungszentrum umgestaltet worden. Wer jedoch die natürlichen Reize und Schönheiten Genuas entdecken will, sollte die Innenstadt verlassen und sich in die Vorstädte wagen, allen voran nach Boccadasse und Nervi.
Passegiata Anita Garbibaldi a Nervi bei Genua von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
La Spezia
La Spezia ist nach Genua die zweitgrößte Stadt Liguriens und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, die sich am östlichen Ende der Ligurischen Küste befindet, angrenzend an den nördlichen Teil der Toskana. Die Stadt liegt an dem gleichnamigen Golf von La Spezia, der ihr seinen Namen verdankt. Der Tourismus spielt in La Spezia eine zunehmend bedeutende Rolle, vor allem nach dem Abbau der militärischen Stationen in der Region. So bietet sich die Stadt mit ihren Hotels und gastronomischen Einrichtungen wunderbar als Standort zur Erkundung des Naturparks Cinque Terre und der malerischen Dörfer rund um den Golf von La Spezia an, allen voran Lerici und Porto Venere. Eine besondere Attraktion musikalischer Natur ist das Internationale Jazzfestival La Spezia, das zu den ältesten Musikfestivals Italiens gehört.
Sestri Levante
Sestri Levante befindet sich an der Riviera di Levante zwischen Chiavari im Norden und La Spezia im Süden. Besonders sehenswert und beliebt ist die Altstadt von Sestri Levante, die sich auf der grünen Halbinsel Portobello befindet.
Rapallo
Die malerische Kleinstadt Rapallo gehört bereits zur Provinz Genua und liegt rund 30 km südöstlich der Provinzhauptstadt Genua wunderschön am Golf von Tigullien, der von der namhaften und grünen Halbinsel Portofino eingerahmt wird. Das sehr milde Klima bis in den Winter hinein lässt die Palmen der Ligurischen Küste hier besonders schön gedeihen. Dank der zahlreichen Strände rund um Rapallo gehört die Stadt zu den größten Badeorten an der Ligurischen Küste. Das schönste Juwel des Golfs von Tigullien ist zweifellos die Halbinsel Portofino und der gleichnamige Badeort an der Spitze der Halbinsel, der zu den teuersten und exklusivsten Badeorten Italiens gehört. Insofern ist Rapallo der ideale Ausgangsort, um auch Portofino und die grüne Halbinsel zu erwandern und zu erkunden.
Hafen von Portofino von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Savona
Die Provinzhauptstadt und Hafenstadt Savona in der gleichnamigen Provinz ist die drittgrößte Stadt an der Ligurischen Küste und befindet sich an der Riviera di Ponente, also an der Ligurischen Küste westlich von Genua. Savona ist vor allem als Fährhafen und Anlegestelle für die Kreuzfahrtschiffe der Reederei Costa bekannt, hat aber in der charmanten, mittelalterlichen Altstadt einige Sehenswürdigkeiten, Cafés und Bars zu bieten. Die Städtische Pinakothek von Savona zählt zu den wichtigsten Kunstsammlungen Liguriens und umfasst Gemälde, Skulpturen, Keramiken, Zeichnungen und Drucke des 14. bis 20. Jahrhunderts. Savona ist ein Paradies für Aktivsportler und bietet hervorragende Bedingungen für eine große Bandbreite an Outdooraktivitäten, sowohl am Meer als auch im bergigen Hinterland. Eine besondere Attraktion in Savona ist das Walschutzgebiet, wo man Wale und Delfine während ihrer Vorbereitung auf den Winter beobachten kann.
Albissola di Marina bei Savona von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
Finale Ligure
Die Kleinstadt Finale Ligure südwestlich von Savona gehört noch zur Provinz Savona und besteht aus mehreren kleinen Gemeinden, die sich teilweise an der Küste, aber auch im Landesinneren befinden. Die größte Gemeinde ist Finale Marina, die dank ihres Sandstrands und ihrer sehenswerten Altstadt sehr beliebt ist. Der Ortsteil Finalborgo ist noch von einer historischen Stadtmauer umgeben und präsentiert sich so mit mittelalterlichem Charme. Finale Ligure ist wegen seines bergigen Hinterlands vor allem für Sportkletterer und Mountainbiker ein attraktiver Urlaubsort.
Albenga und Alassio
Die Kleinstädte Albenga und Alassio liegen an der Riviera di Ponente zwischen dem Capo Mele und dem Capo Santa Croce. In der malerischen Bucht von Alassio herrscht ein außergewöhnliches Klima, da die Küste nach Norden von Bergen abgeschirmt wird und sich somit das typische, mediterrane Meeresklima sowohl im Sommer wie im Winter durchsetzen kann. Die Hauptattraktion Alassios ist natürlich der Sandstrand, der im Sommer zahlreiche Touristen anlockt.
Imperia
Die Hafenstadt Imperia ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und benannt nach dem Fluß Impero, der die Stadt teilt. Imperia ist aus dem Zusammenschluß der ehemals unabhängigen Stadtteile Oneglia und Porto Maurizio sowie zahlreichen, umliegenden Dörfern entstanden. Ähnliche wie Genua ist Imperia keine ausgesprochene Urlaubsstadt, aber es gibt dennoch zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebote, die einen Kurztrip lohnenswert machen. So ist Imperia einer der bedeutenden Handelsplätze für Olivenöl und hat in diesem Sinne auch ein sehenswertes Olivenölmuseum (Museo dell'Olivo) im Stadtteil Oneglia zu bieten. Porto Maurizio ist deutlich touristischer geprägt und befindet sich mit der sehenswerten Basilika San Maurizio auf einem Hügel.
Sanremo
Sanemo ist ein namhafter Kur- und Badeort an der Ligurischen Küste, rund 20 Kilometer entfernt von der französischen Grenze, dessen glamouröse Zeit allerdings längst vorbei ist. Ähnlich wie das Fürstentum Monaco hat Sanremo seinen Glanz und Glamour dem Casino zu verdanken, das Adel, Unternehmer, Künstler und Spieler in die Stadt lockte und wertvolle Einnahmen mit sich brachte. Neben vielen anderen namhaften Persönlichkeiten wohnte auch der Wissenschaftler Alfred Nobel in einem der exquisiten Villen an der mit Palmen gesäumten Uferpromenade. Im Laufe der Zeit hat es Sanremo jedoch versäumt, neben dem Casino weitere bedeutende Attraktionen aufzubauen, die für einen stetigen Besucherstrom sorgen. Allein das italienische Musikfestival in Sanremo und der Radsport-Klassiker Mailand - Sanremo waren hierfür nicht ausreichend. Nichtsdestotrotz ist Sanremo als Badeort im Sommer sehr beliebt, zumal von Juni bis Oktober der alltägliche Blumenmarkt für eine wunderschöne Stimmung in der Stadt sorgt.
Bildnachweise:
Karte vom Golf von Tigullien von Davide Papalini (CC-BY-SA 3.0) via Wikimedia Commons
Kreuzfahrtschiff im Hafen von Savona von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)
