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Oktoberfest in München

Das Oktoberfest in München beginnt jedes Jahr im September und endet nach gut 2 Wochen im Oktober. Es ist seit langem das größte und meistbesuchte Volksfest der Welt. Es ist eine Mischung aus Tradition und Megaparty, Unterhaltung und Abenteuer, Sehen und Gesehen werden. Die Festwirte und Schausteller sind die großen Macher auf der Wiesn, wie das Oktoberfest in München genannt wird.

Oktoberfest München | Einzug der Wiesnwirte | Trachten- und Schützenzug | Rosa Wiesn | Standkonzert | Festzelte | Schausteller | Oktoberfestbier | Böllerschießen zum Abschluss |

Oktoberfest München

Das Oktoberfest in München von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

Das Oktoberfest in München

Ochsenwagen vor Paulaner-TurmVeranstaltet wird das Oktoberfest seit mehr als 2 Jahrhunderten auf der Theresienwiese inmitten der Stadt München. Ursprünglich feierte man am 17. Oktober 1810 die Hochzeit zwischen dem Kronprinzen Ludwig I. und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Höhepunkt der Hochzeitsfeier war ein Pferderennen auf der späteren Theresienwiese außerhalb der Stadtmauern von München. Zwei Jahre später - also erstmals 1812 - kam das Zentrallandwirtschaftsfest (ZLF) als landwirtschaftliche Leistungsschau mit Viehmarkt und Ausstellungen hinzu. Der Imagegewinn für die Stadt München ist immens und unbezahlbar. Das Oktoberfest gehört zu den bekanntesten Marken der Welt, tausendfach kopiert und nachgeahmt, aber nicht ansatzweise so erfolgreich wie das Original. Die wirtschaftliche Bedeutung für München und den Freistaat Bayen ist enorm und überschreitet nach offiziellen Angaben die Milliardengrenze. Rund 6 Millionen Besucher pro Jahr geben eine Menge Geld aus, zum größten Teil direkt auf dem Festgelände. 6 Millionen Maß Bier, 500.000 Hendl, 50.000 Schweinshaxn und 50 Tonnen Fisch vermitteln nur einen Hauch dessen, was auf der Theresienwiese im September und Oktoberfest umgesetzt wird. Die Staatliche Hofbräu Brauerei erzielt auf dem Oktoberfest rund 10% des gesamten Jahresausstoß an Bier. Neben den Lieferanten und Münchner Brauereien freuen sich auch die Hotels, die städtischen Verkehrsbetriebe und Taxiunternehmen, die alle dafür sorgen, dass die Millionen Besucher in der Stadt zufrieden sind.

In den letzten Jahren konnte eine weitere Branche zunehmend Gewinn aus dem Oktoberfest München ziehen. Seitdem Trachten, Dirndl und Lederhosen auf der Wiesn angesagter sind denn je, sprießen die Trachtenshops wie Pilze aus dem Boden. Allein in der Stadtmitte von München haben sich einige Trachten- und Dirndl-Shops etabliert, ganz zu schweigen von den unzähligen Online-Shops im Internet, die sich auf den Verkauf von Trachten, Dirndl, Lederhosen und Accesoires spezialisiert haben.

Einzug der Wiesnwirte

Auftakt zum Oktoberfest ist der Einzug der Wiesnwirte und der sechs Münchner Brauereien, die alljährlich das Oktoberfestbier für das größte Bierfest der Welt brauen und in Flaschen auch weltweit exportieren. Der Einzug der Wiesnwirte ist eines der großen Höhepunkte für die mehr als 6 Millionen Besucher des Oktoberfests und endet mit dem offiziellen Anstich des ersten Fass Festbier durch den Münchner Oberbürgermeister. In den folgenden zwei Wochen fließen rund 7 Millionen Liter Bier in die Maßkrüge. Daneben werden rund 500.000 Hendl und mehr 100 Ochsen verspeist. Insgesamt wird der Wirtschaftsfaktor des Oktoberfests auf 1 Milliarde Euro geschätzt.

Trachten- und Schützenzug

Das zweite Highlight des Oktoberfests ist der Trachten- und Schützenzug, der erstmals 1835 anläßlich der Silberhochzeit von König Ludwig I. von Bayern und Königin Therese stattfand und seit 1950 regelmäßig durchgeführt wird. Neben Trachten- und Musikgruppen nehmen auch Sport- und Gebirgsschützen sowie Spielmanns- und Fanfarenzüge aus ganz Europa teil und ließen den Festzug auf rund 8.000 Teilnehmer anwachsen. Sehr schön anzusehen sind auch die Prachtgespanne und Festwagen der Münchner Brauereien, die den Trachten- und Schützenzug durch die Münchner City von der Maximilianstrasse bis zur Theresienwiese begleiten, angeführt durch das Münchner Kindl auf dem Pferd.

Der Festzug startet gegen 10.00 Uhr an der Maximilianbrücke - wo auch die Aufstellung erfolgt - und führt dann über folgende Stationen bis zur Theresienwiese: Maximilianstraße - Residenzstraße - Odeonsplatz / Feldherrnhalle - Ludwigstraße (bis Galeriestraße) - Briennerstraße - Amiraplatz - Kardinal-Faulhaber-Straße - Promenadeplatz - Pacellistraße - Lenbachplatz - Karlsplatz / Stachus - Sonnenstraße ( östliche Fahrbahn ) - Wende im Bereich Josephspitalstraße - Sonnenstraße ( westliche Fahrbahn ) - Schwanthalerstraße - Paul-Heyse-Straße - Kaiser-Ludwig-Platz - Schubertstraße - Esperantoplatz.

 

Tribünen mit bestem Blick auf die teilnehmenden Trachten-, Schützen- und Musikgruppen befinden sich an folgenden Positionen: Maximilianstraße (Ehrentribüne) - Max-Joseph-Platz - Max-Joseph-Platz - Residenzstraße - Odeonsplatz (mehrere Tribünen) – Feldherrnhalle - Wittelsbacherplatz - Maxburg - Lenbachplatz - Stachus - Sonnenstraße (mehrere Tribünen) und Kaiser-Ludwig-Platz.

Trachten- und Schützenzug auf dem Oktoberfest München

Trachten- und Schützenzug zum Oktoberfest München von sanfamedia.com (CC-BY-SA 3.0)

Rosa Wiesn

Noch nicht ganz so lange wie den Trachten- und Schützenzug gibt es die Rosa Wiesn auf dem Oktoberfest, die wie in den Vorjahren auch mit dem Gay Sunday im Pschorr Bräurosl beginnt. Hier ist das Oktoberfest dann etwas bunter und schriller und die schwule und lesbische Community hat ihren Spaß. Wer dabei sein will, muss früh kommen, da die Pschorr Bräurosl erfahrungsgemäß schon am Mittag wegen Überfüllung geschlossen ist. Ebenfalls zur Rosa Wiesn gehört der RoslMontag, der neue Münchner Gay-Wiesn-Club im Pschorr Bräurosl, der am ersten Wiesn-Montag um 15.00 Uhr startet. Da der Gay Sunday als schwuler Termin auf dem Oktoberfest nicht mehr ausreichend war, soll der RoslMontag bei den schwulen und lesbischen Wiesn-Besuchern für Entlastung sorgen.

Das Standkonzert unter der Bavaria

Für das Standkonzert auf der Wiesn versammeln sich am zweiten Wiesnsonntag die Kapellen aller Festzelte zu einem öffentlichen Konzert vor der Feldherrnhalle und Bavaria. Bei dieser Veranstaltung, die auf der Wiesn schon Kultcharakter hat, interpretieren die rund 300 Musiker aller Kapellen gemeinsam bekannte Märsche und Melodien. Das 1985 vom ehemaligen Sprecher der Wiesnwirte Willy Heide eingeführte Konzert findet seitdem jedes Jahr am zweiten Wiesnsonntag vor der Feldherrnhalle und der Bavaria statt und feierte in 2010 bereits sein 25- jähriges Jubiläum. Das Standkonzert ist vor allem bei den Münchnern aus der Stadt und dem Umland sehr beliebt, da man den bekannten Märschen und Melodien gerne zuhört, die von den 300 Musikern aller Kapellen der Festzelte unter der Leitung prominenter Gastdirigenten "unplugged" vorgetragen werden.  Ein Ritual beim Standkonzert sind die prominenten Bürger und Stadtvertreter als Gast-Dirigenten, denen die Ehre zukommt, die Musiker zu dirigieren. Fest gebucht sind hierfür meist der oder die Wiesnchefin sowie der Oberbürgermeister von München, die sich zu diesem publikumswirksamen Event natürlich auch nicht zweimal bitten lassen. Am Ende des Konzerts werden rund tausend bunte Luftballons in den Himmel über die Feldherrnhalle und Bavaria geschickt, wobei dieses Spektakel auch von weitem gut zu sehen ist.

Große Festzelte auf dem Oktoberfest

Armbrustschützenzelt | Augustiner | Fischer Vroni | Hacker Festzelt | Hofbräu Festzelt | Käfer Wiesn`n Schänke | Löwenbräu Festzelt | Ochsenbraterei | Pschorr Bräurosl | Schottenhamel | Schützenfestzelt | Weinzelt | Winzerer Fähndl

Schausteller

Im Mittelpunkt des Oktoberfests in München stehen mittlerweile Bier, Musik und Spaß in den Festzelten und den Biergärten, die mehr oder weniger bayerisches Flair und Brauchtum verbreiten. Doch das war nicht immer so, da die Schausteller und Fahrgeschäfte schon lange vor den Festwirten und Brauereien auf der Wiesn waren. Hier kann man noch historische Klassiker entdecken, wie schon mehr als 100 Jahre auf dem Oktoberfest aufgebaut werden, z.B. Kettenflieger, Hexenschaukel, Flohzirkus, Teufelsrad, Auf geht’s beim Schichtl, Krinoline, Toboggan oder Zugspitzbahn.

Oktoberfestbier

Auf dem Oktoberfest darf nur solches Bier ausgeschenkt werden, das von einer der folgenden sechs zugelassenen Münchner Brauereien gebraut wurde:

  • Augustiner Bräu Oktoberfest Bier,
  • Hacker-Pschorr Oktoberfest Märzen,
  • Hofbräu Oktoberfestbier,
  • Löwenbräu Oktoberfestbier,
  • Paulaner Oktoberfest Bier und
  • Spaten Oktoberfestbier.

Es wird speziell für das Oktoberfest gebraut und ist mit einem Alkoholgehalt von ca. 6 % alc. etwas stärker ist als ein übliches Helles. Man könnte zwar meinen, dass die einzelnen Oktoberfestbiere nahezu identisch schmeckem, aber die Unterschiede sind bisweilen erheblich. Die Münchner Brauereien haben sich darüber hinaus verpflichtet, ihr jeweiliges Oktoberfestbier gem. Münchner Reinheitsgebot von 1487 (vergleichbar mit dem Deutschen Reinheitsgebot) und mit einer Stammwürze von mindestens 13,5% zu brauen. Der Begriff Oktoberfestbier ist markenrechtlich geschützt und darf ausschließlich von eben diesen sechs Münchner Brauereien genutzt werden, die sich unter dem Verein Münchner Brauereien e.V. organisiert haben.

Das Oktoberfestbier wird nicht nur in den Festzelten auf dem Oktoberfest ausgeschenkt, sondern in Flaschen auch weltweit exportiert. Es gilt als sehr süffiges und malzbetontes Bier, das hervorragend zum Hendl, Schweinsbraten, Haxn oder zu einer sonstigen bayerischen Brotzeit passt. Alljährlich werden auf dem Oktoberfest rund 7 Millionen Maß Bier getrunken, wobei eine Maß theoretisch 1 Liter Bier enthalten sollte. Theorie und Praxis stimmen jedoch in diesem Fall nicht immer überein, worüber sich insbesondere der Münchner Verein gegen betrügerisches Einschenken und seine Mitglieder ärgern.

Streitthema Bierpreis

Der Bierpreis auf dem Oktoberfest ist jedes Jahr ein wichtiges Thema und nicht selten Gegenstand aufgeregter Diskussionen. Inzwischen gibt es auch schon wissenschaftliche Untersuchungen zum Bierpreis auf dem Oktoberfest, der sich nach unserer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung immer noch nach Angebot und Nachfrage bestimmt. Und dennoch gibt es jedes Jahr neue Vorschläge und Ideen, wie man den stetigen Bierpreisanstieg auf der Wiesn stoppen könnte, mal mehr, mal weniger sinnvoll. Angesichts einer "gallopierenden Inflation" bei den Bierpreisen herrscht jedoch breite Übereinstimmung darüber, dass man den ungebremsten Anstieg des Bierpreises mit allen möglichen Mitteln verhindern muss. Aus dem Zusammenspiel von begrenztem Angebot und immenser Nachfrage ergibt sich ein Bierpreis, der manchem Wiesnbesucher den Schweiß auf die Stirn treibt. Während die Maß Bier im Jahre 1950 noch 1,45 bis 1,60 DM kostete, hat der Bierpreis in einzelnen allen Festzelten bereits die Marke von 10,00 Euro überschritten.

Böllerschießen unter der Bavaria

Das Böllerschießen auf den Stufen zur Bavaria läutet dann am letzten Wiesn-Sonntag um 12.00 Uhr auch schon wieder das Ende des Oktoberfests ein. Das Böllerschießen ist vor allem bei den Sportschützen und Schützenvereinen auf dem Oktoberfest ein Highlight, da es anlässlich der Siegerehrung des Oktoberfest-Landesschießens des Bayerischen Sportschützenbundes stattfindet. Und nach rund 3 Wochen geht das größte Volksfest der Welt dann auch schon wieder zu Ende.





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